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Was ist ein Kinderschutzkonzept?
Kinderschutzkonzepte beinhalten präventive Maßnahmen, Monitoring und Dokumentation des Kinderschutzes in Organisationen.
Bestandteile eins Kinderschutzkonzeptes
- Schutz-und Risikoanalyse
- Institutionelles Schutzkonzept
- Personalauswahl und -entwicklung
- Verhaltensleitlinien
- Beschwerdemanagement
- Interventionsplan/Fallmanagement
- Partizipationselemente von Kinder und Jugendlichen
- Dokumentation & Weiterentwicklung
Der Prozess der Erarbeitung
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zielt darauf ab, sie umfassend vor Gewalt und Übergriffen zu schützen. Alle Maßnahmen dafür werden in einer Bestandsaufnahme erfasst, um darauf aufbauend ein Schutzkonzept zu erstellen.
Eine umfassende Risikoanalyse bildet die Grundlage für die Erarbeitung präventiver Schutzmaßnahmen. Diese betreffen sowohl haupt- als auch ehrenamtliches Personal und umfassen Auswahl, Aufnahme, Schulung, Reflexion, Austausch und Verhaltenskodex. Weitere Maßnahmen betreffen das Beschwerdewesen sowie die Kommunikation, einschließlich Medienpädagogik, Mediennutzung, Darstellung von Kindern und Jugendlichen in der Außenkommunikation und die Zusammenarbeit mit Journalist*innen.
Außerdem werden Pläne für Intervention und Fallmanagement bei grenzverletzendem Verhalten oder Gewaltvorfällen entwickelt.
Kinderschutzbeauftragte oder Kinderschutzteams sorgen für die Umsetzung der Maßnahmen und übernehmen das Fallmanagement bei Meldungen von Grenzverletzungen und Gewalt. Manchmal sind diese Aufgabengebiete auf unterschiedliche Personen aufgeteilt.
Der Prozess der Umsetzung
Bereits bei der Erstellung des Schutzkonzepts muss bedacht werden, welche Mechanismen nötig sind, damit der Kinderschutz auch nach dreieinhalb Jahren noch wirkungsvoll bleibt und die Mitarbeitenden langfristig gut über die wichtigen Inhalte informiert sind.
Dabei hilft ein Plan für die Dokumentation und das Monitoring, wie die Umsetzung und steuerndes Eingreifen erfolgen.
In regelmäßigen Abständen, üblicherweise ein Jahr nach Beschluss des Schutzkonzepts und dann alle drei bis fünf Jahre, wird das Schutzkonzept evaluiert und weiterentwickelt.
Leitungsverantwortung
Die Erarbeitung und Implementierung des Schutzkonzepts funktionieren dann gut und wirkungsvoll, wenn die Leitung Verantwortung übernimmt, hinter dem Schutzkonzept steht, die nötigen Ressourcen wie Arbeitszeit und Finanzen für Schulungen bereitstellt und die Umsetzung der Maßnahmen einfordert.
Partizipation
Ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende, Kinder, Jugendliche und Angehörige können viel dazu beitragen, dass ein Schutzkonzept für die Organisation dort wirkt, wo es in der täglichen Arbeit nötig ist. Daher wird ihre Mitwirkung bei Erarbeitung und Umsetzung eingeplant und kontinuierlich ermöglicht.
Was bewirkt ein Kinderschutzkonzept?
Das Hauptziel von Schutzkonzepten ist es, Gewaltrisiken für Kinder zu reduzieren. Gleichzeitig bietet es Mitarbeitenden Handlungssicherheit in vorher vielleicht unklaren Situationen und schützt die Organisation selbst.
Viele Organisationen stellen zudem fest, dass die Erarbeitung des Schutzkonzepts die allgemeine Qualität der Arbeit erhöht hat. Dies liegt daran, dass viele Fragestellungen betrachtet werden, die in der täglichen Arbeit und im Qualitätsmanagement bisher nicht vorgekommen sind. Außerdem steigt die Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden für Gewaltbetroffenheit von Kindern insgesamt. Dadurch werden mehr Fälle von Kindeswohlgefährdungen, die außerhalb der Organisation stattfinden, wahrgenommen, so dass diesen Kindern geholfen werden kann.